„Wir wollen den Glasfaserausbau in Deutschland voranbringen“, sagt Laurens Valk, Geschäftsführer der AXESS Networks GmbH aus Marktleugast in Oberfranken. „Dafür bieten wir verschiedene Lösungen.“ Ein Teil dieser Lösungen sind Anschlussboxen für die Verteilung der Glasfasersignale in den Häusern; sie werden von einem Team der Lebenshilfe Nienburg montiert und konfektioniert.
Sie sind die schlicht: die weißen, etwa 15 x 15 Zentimeter große Kunststoffgehäuse mit Aussparungen, Kabelführungen und transparenten Deckeln. Wichtiger aber als die Hülle ist das Innenleben. Und darum kümmert sich ein Lebenshilfe Team: Adapter einbauen, farbige Glasfaserkabel einlegen, Boxen verschließen und mit Zubehör versandfertig verpacken. Konzentration, Sorgfalt, Feinmotorik und Ausdauer sind hierbei gefragt. Rund 15.000 Einheiten hat AXESS in Auftrag gegeben. „Ein enormes Volumen“, sagt Kostja Begemann, der bei der Lebenshilfe Nienburg die Kooperation mit Unternehmen koordiniert. „Im Januar sind wir mit sieben Mitarbeitenden gestartet.“ Im Schnitt werden 100 Boxen pro Tag zusammengebaut. Es gebe aber keine Zeitvorgaben. Jeder kann in seinem Tempo arbeiten.
„Ich freue mich sehr, dass es so gut funktioniert. Wir sind super zufrieden.”
Laurens Valk, Geschäftsführer AXESS Networks
Entscheidend bei Aufträgen in dieser Größenordnung und Komplexität sei, dass beide Seiten das Machbare realistisch einschätzen und wissen, was möglich ist und was nicht. Im Kern gehe es aber immer darum, berufliche Teilhabe zu ermöglichen, Menschen nach ihren Stärken und Fähigkeiten zu fördern, ihnen attraktive Arbeitsangebote zu machen. „Mit AXESS Network haben wir einen kooperativen und angenehmen Partner gefunden, der das möglich macht“, freut sich Begemann. „Zudem ist es ein interessanter Auftrag. Glasfaser ist die Zukunft. Und unsere Mitarbeitenden leisten ihren Beitrag für diesen Wachstumsmarkt. Für viele ist es wichtig, zu wissen, wofür sie arbeiten – das motiviert und stärkt das Selbstwertgefühl.“ Zufriedenheit auch auf Kundenseite. „Ich freue mich sehr, dass es bisher so gut funktioniert. Wir sind super zufrieden“, betont AXESS Geschäftsführer Valk. Mit einer Lebenshilfe Werkstatt zusammenzuarbeiten ist Neuland für das fränkische Unternehmen. „Wir hatten bislang keine Erfahrung. Für uns ist das aber sehr interessant, weil wir gerne dazu beitragen möchten, dass Menschen mit Beeinträchtigungen eine Chance haben.“
Dass zwischen der Produktion in Bayern und der Montage in Niedersachsen jetzt ein paar Hundert Kilometer liegen, ist dem Zufall zu verdanken und geht auf einen privaten Kontakt zweier Mitarbeiterinnen beider Unternehmen zurück. Sicherlich hätte es auch andere Optionen in der Nähe gegeben, sagt Valk, aber in Nienburg habe das Gesamtpaket von Anfang an gepasst. Die ersten Gespräche liefen gut, ein Probeauftrag Ende des Jahres wurde schnell und reibungslos bearbeitet. Dazu die Rahmenbedingungen, die Motivation im Team, die modernen Arbeitsplätze – „so haben wir uns entschieden, den nächsten Schritt zu gehen“, sagt Valk. Kurzum: Es läuft gut. So gut, dass sich AXESS vorstellen kann, den Auftrag auszuweiten. Die Lebenshilfe ist bereit, ein weiteres Team werde bereits aufgebaut. Begemann: „Wir sind grundsätzlich offen und versuchen, uns optimal auf die Kundenwünsche einzustellen.“