Lebenshilfe Kreisvereinigung Nienburg/Weser e.V.

"Der Verein hat viel Potenzial"

Kontinuität im Vorstand der Lebenshilfe Kreisvereinigung Nienburg/Weser e.V. Auf der Mitgliederversammlung Ende Mai wurde Wolfgang Schellhammer als Vorsitzender für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt. Neben der Wahl des fünfköpfigen Vorstands waren die Mitgliedergewinnung und das diesjährige Vereinsjubiläum zentrale Themen.

„Die Lebenshilfe ist ein starker Verein. Aber ein Verein ist nur stark, wenn viele mitmachen.“ Erfreulicherweise machen wieder mehr mit, wie der alte und neue Vorsitzende Wolfgang Schellhammer auf der diesjährigen Mitgliederversammlung in der Werkstatt Schäferhof berichtete. Die Zahl der Mitglieder sei 2022 wieder leicht gestiegen – auf aktuell 331. „Den Abwärtstrend der vergangenen Jahre konnten wir stoppen. Das freut uns sehr“, sagte Schellhammer, der zugleich an die Mitglieder und Gäste appellierte, weiter Werbung in eigener Sache zu machen. Der Verein habe großes Potenzial betonte er mit Blick auf rund 1.300 Menschen mit Beeinträchtigung, die durch die Lebenshilfe begleitet werden, auf deren Angehörige und Freunde, auf die Eltern der Kita-Kinder und die mehr als 500 Lebenshilfe-Beschäftigten. „Wir freuen uns über jeden Förderer, über jeden, der mithelfen möchte, sich für eine gute Sache einzusetzen. Gleichwohl brauchen wir auch aktive, helfende Hände im Verein.“

Jubiläum: 60 Jahre Kreisvereinigung

Den 60. Geburtstag, den der Verein in diesem Jahr feiert, und zahlreiche Veranstaltungen wie das Altstadtfest oder den traditionellen Adventsbasar wolle man dafür nutzen, um neue Mitglieder zu werben und den Verein weiter zu verjüngen. Höhepunkt des Jubiläumsjahres werde das große Sommerfest am 8. September sein. Gemeinsam mit den Betreuten und Fachkräften wolle man das Erreichte feiern.

Engagement für Inklusion und Teilhabe: Der Vorstand der Lebenshilfe Kreisvereinigung Nienburg/Weser e.V. 

Vorstand wiedergewählt

Neben dem Thema Mitgliedergewinnung stand die Neuwahl des Vorstands und der Beisitzer auf der Agenda. Wolfgang Schellhammer wurde als Vorsitzender für zwei Jahre wiedergewählt. Auch die übrigen Mitglieder des fünfköpfigen Gremiums wurden einstimmig in ihrem Amt bestätigt. Ausnahme: Andreas Jahnke, seit vier Jahren im Verein aktiv und zuletzt zweiter stellvertretender Vorsitzender, schied auf eigenen Wunsch aus. Für ihn rückt die bisherige Beisitzerin Angela Niedrum in den Vorstand auf. Kerstin Hartwig, Karin Wagner-Stünkel, Ute Brickmann-Meyer, Regina Borcherding, Martin Neumann, Sebastian Sievers und Michael Rakus unterstützen als sogenannte Beisitzer die Arbeit des Vorstands.

Solide Finanzen

Als finanziell „sehr stabil“ fasste der ebenfalls wiedergewählte Kassenwart Bernd Windhorn die Lage des Vereins zusammen. Die Mitgliedsbeiträge seien nahezu konstant; mit Spenden und Umsatzerlösen aus dem Verkauf von Eigenprodukten konnte der Verein einen Jahresüberschuss erwirtschaften und weitere Projekte unterstützen. Beispiele dafür seien u.a. das Sonnensegel für das Café Lespresso oder das Informations- und Kommunikationssystem CABito, das im vergangenen Jahr in zwei weiteren Einrichtungen installiert wurde.

Wirtschaftliche Lage der Lebenshilfe Nienburg gGmbH

Über die wirtschaftliche Situation der Lebenshilfe Nienburg gGmbH berichtete Geschäftsführer Frank Ruthenkolk. Die Gesellschaft sei 2020 und 2021 auf einem sehr guten Wege gewesen, auch die Pandemie habe man gemeistert. Aktuell sei die Auftragslage der Werkstatt „sehr gut“, die Produktionserlöse liegen über den Erwartungen. „Zudem haben wir viele Anfragen von Neukunden, und einige Bestandskunden planen, ihre Aufträge auszuweiten.“

Die Kehrseite der Medaille: Inflation, Energiekrise und Kostensteigerungen in allen Bereichen sowie der Fachkräftemangel, vor allem in den Kitas, belasten das Ergebnis und erschweren die Planung. Besonders kritisch sei der im April erzielte Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst. „Wir sind mit diesem System verbunden“, erklärte Ruthenkolk. „Die Lohn- und Gehaltssteigerungen treffen viele soziale Einrichtungen hart und stellen auch die Lebenshilfe Nienburg vor große Herausforderungen, da die Refinanzierung durch die Leistungsträger noch nicht geklärt ist.“ Hier sei man zurzeit in intensiven Gesprächen mit der Gewerkschaft Ver.di, dem Land Niedersachsen, dem Lebenshilfe Landesverband und weiteren Leistungsträgern. Die Schere zwischen Kosten und Vergütung gehe immer weiter auseinander, sagte Ruthenkolk. Ziel sei es, einen Kostenausgleich zu bekommen, um das Unternehmen zu stabilisieren und zukunftssicher planen zu können. Gemeinsam müsse man jetzt Wege und Lösungen finden; es gehe schließlich um Menschen mit Beeinträchtigung, ihre professionelle Betreuung und Förderung müsse auch unter schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gesichert sein.“

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